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Fakultät Rehabilitationswissenschaften
Mobilität auf ganzer Linie

MogLi

Ausgangslage

Die Leitperspektiven "Autonomie und Recht auf gesellschaftliche Teilhabe, Anspruch auf lebenslange Bildung, sowie soziale Inklusion und Normalisierung der Lebensbedingungen" habe europaweit im System der Rehabilitation für Menschen mit geistiger Behinderung eine bedeutende Stellung erhalten. Aufgenommen und verankert wird diese Richtungsbestimmung durch die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, welche Partizipation als zentrale Dimension festlegt und sich auf sämtliche Lebensbereiche bezieht (vgl. WHO 2001).

Zentrale Voraussetzung für die Bewältigung des Alltags in einer mobilen Gesellschaft und für die gesellschaftliche Integration von Menschen mit geistiger Behinderung, stellt Mobilität dar. Erst dadurch wird eine Verknüpfung unterschiedlicher Lebensbereiche z.B. Wohnen, Freizeit, Bildung und Arbeit möglich.

Die eigenständige Teilnahme am Straßenverkehr ist für viele Menschen mit geistiger Behinderung jedoch mit erheblichen Schwierigkeiten und Problemen verbunden, die durch eine nicht behindertengerechte Gestaltung der Verkehrswelt, aber auch durch das Fehlen notwendiger Kompetenzen verursacht wird.

Ziele

Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben "Barrierfreier Schülerverkehr" setzt an der bestehenden Ausgangslage an und zielt auf die Erarbeitung und modellhafte Erprobung eines Konzepts ab, das Schüler/ innen mit dem Förderbedarf geistige Entwicklung eine größere eigenständige Mobilität durch Nutzung des ÖPNV ermöglicht.

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Kooperationspartner soll ein Beitrag zu dem übergreifenden Ziel einer nachhaltigen Mobilität geleistet werden. Dabei stehen Nutzerfreundlichkeit durch Abbau von Barrieren, Sicherheitsfragen und modifizierte Dienstleistungen im Mittelpunkt. Zusätzlich werden neben der Förderung der verkehrsspezifischen Kompetenzen der Schüler/ innen, auch Lehrkräfte, Eltern, Begleitpersonal und Busfahrer/ innen während des Projekts begleitet und handlungsspezifisch unterstützt.

Des Weiteren ist es ein zentrales Ziel die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Orte und andere Personengruppen zu gewährleisten und die entwickelten Vorgehensweisen bundesweit einsetzen zu können.

Vorgehensweise

  •     Erfassung und Bewertung der Barrieren entlang der Mobilitätskette
  •     Barrierefreie Ausgestaltung der Verkehrswege
  •     Einsatz mobiler Endgeräte für individuelle Fahrgastinformationen und Gewährleistung der Sicherheit
  •     Erarbeitung eines umfassenden Sicherheitskonzepts
  •     Situationsanalyse vor, während und nach der Trainingsphase z.B. durch Befragungen der Schüler/ innen
  •     Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung für die Schüler/ innen
  •     Informations- und Kommunikationsangebote für Eltern, Lehrer/ innen etc.
  •     Qualifizierungsmaßnahmen für Begleitpersonal und Busfahrer/ innen
  •     Beispielhafte Erprobung des Konzepts im Landkreis Grafschaft Bentheim

 

Finanziert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

 

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  • MONNINGER, D., TILLMANN, V. KVAS, S., HAVEMAN, M.J., STÖPPLER, R., KLOTH, H., HERTRAMPF- MÜLLER, U. & BUSCH, F. (2012). Verbundprojekt MogLi- Barrierefreier Schülerverkehr. gemeinsamer Schlussbericht. Download

  • MONNINGER, D. (2011). "Eigenständig mobil" - Barrieren bei der Nutzung des ÖPNV und ihre mögliche Beseitigung. In: Lernen Konkret (30) 2 (ohne Seitenangabe)

  • MONNINGER, D., BUSCH, F. & KlOTH, H. (2011). Personalisiertes Informations- und Störfallmanagementsystem im ÖPNV für Menschen mit geistiger Behinderung. In: HEUREKA '11 "Optimierung in Verkehr und Transport" - Tagungsdokumentation. Köln: FGSV Verlag (ohne Seitenangabe)

  • MONNINGER, D. & BUSCH, F. (2010). Barrierefreiheit für Menschen mit geistiger Behinderung. In: Nahverkehrspraxis, 58 (11) (ohne Seitenangabe)

  • MONNINGER, D. & TSAKARESTOS A. (2010). Physical and Psychological Barriers in Public Transportation für School Children with Intellectual Disabilities. In: Prasher, V.P. (Hrsg.) Contemporary Issues in Intellectual Disabilities. New York: Nova Sciences, 281-286

  • MONNINGER, D. & TILLMANN, V. (2010). Mobilität in allen Lebenslagen. Forschungsprojekt „MogLi- Mobilität auf ganzer Linie“ In: Schildmann, U. (Hrsg.). Umgang mit Verschiedenheit in der Lebensspanne. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 151-156

  • TILLMANN, V. & HAVEMAN, M.J. (2010). Public transportation as a means of social integration for school children with intellectual disabilities. In: Prasher, V.P. (Hrsg.) Contemporary Issues in Intellectual Disabilities. New York: Nova Sciences, 287-289

  • MONNINGER, D. & BUSCH, F. (2009). Schulwegplanung für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung. In: Nahverkehrspraxis, 57 (7/8) (ohne Seitenangabe)

  • MÜLLER-ERICHSEN, M. & TILLMANN, V. (2008). „MogLi macht’s möglich“ Schülerinnen und Schüler mit geistiger Behinderung lernen selbständig mit dem  Bus zur Schule zu fahren. In: Lernen Konkret (27) 3, 30-32

  • TILLMANN, V. & HAVEMAN, M.J. (2008). Public transportation as a means of social integration for school children with intellectual disabilities. In: Quality of Life and Community Living. Journal of Intellectual Disability Research 52 (8-9), 782

  • HAVEMAN, M.J., TILLMANN, V., STÖPPLER, R., KVAS. S., MONNINGER, D. „Public transportation for children with Intellectual Disability. Results of the Nordhorn intervention study.” In: Special issue on Mobility and Social Inclusion of the Journal of Policy and Practice in Intellectual Disabilities

  • TILLMANN, V.; HAVEMAN, M.J.;STÖPPLER, R.; KVAS, S., MONNINGER, D. „Public bus drivers’ as part of the social network to include people with ID in public transport. Evaluation of knowledge and attitudes towards people with ID” In: Special issue on Mobility and Social Inclusion of the Journal of Policy and Practice in Intellectual Disabilities 

Technische Universität Dortmund

Prof. Dr. Meindert Haveman (Projektleitung Dortmund)

Lehrstuhl RuP bei geistiger Behinderung

 

Justus Liebig Universität Gießen

Prof. Dr. Reinhilde Stöppler (Projektleitung Gießen)

Lehrstuhl Geistigbehindertenpädagogik

 

Technische Universität München

Prof. Dr. F. Busch (Projektleitung München)

Lehrstuhl für Verkehrstechnik

 

Landkreis Grafschaft Bentheim

Fachbereich Bau und Umwelt, Abteilung Verkehrswesen

H. Kloth (Projektkoordination)

 

Landkreis Grafschaft Bentheim

Vechtetal Schule

H. Roosen

TU Dortmund

Vera Tillmann, Dipl.-Päd

Emil-Figge-Str. 50

44227 Dortmund

Tel.: 0231/755-5591

 

JLU Gießen

Stefan Kvas

Heiko Schuck

 

TU München

Daniel Monninger

Antonius Tsakaresto